Dienstag, 31. August 2010

August Favourites

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Dieser Mittelfinger geht raus an den "Hochsommer-Monat" August, denn "im bundesweiten Durchschnitt brachte der August rund 157 Liter Regen pro Quadratmeter und damit mehr als doppelt so viel wie das langjährige Mittel von 77 Liter. Damit überbot der August 2010 sogar den mit 134 Liter pro Quadratmeter bislang nassesten August von 1960" (Quelle: Tagesschau)

Ganz toll, was? Genau deswegen fallen meine Lieblingsstücke diesen Monat sehr sehr regenfest und herbstlich aus. Seht selbst:

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Eifelturm-Kette von Maison Scotch // Schleife- und Schlüsselbrosche: h&m

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Herbst-Farben, auch wenn es erst August ist. Chanel: Paradoxal 505 // MNY: Gemey Paris 469

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Bequem & regenfest: Vintage-Schnürstiefel aus Leder.

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Nicht so öde, wie man vermuten könnte. Kunst-Epochen (Reclam): Frühchristliche und byzantinische Kunst.

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Für ein trockenen Kopf. Hüte, beide von h&m.

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Schön warm und schnell in der Tasche verstaut, im unwahrscheinlichen Fall ein paar spotaner und warmer Sonnenstrahlen: Schal-Umhänge-Poncho-Dings mit Hahnentrittmuster, irgendwo in Gießen erstanden.

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Und schließlich: neues Lieblingsgetränk für gemütliche Abende. 43er mit Milch (und Sahne!)

Mit was seid ihr denn besonders gut durch den nassesten August seit Beginn der Wetteraufzeichnungen gekommen?

Freitag, 27. August 2010

Riot on an empty street

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Stuttgart-21-Demos nerven, und die dazugehörigen Straßensperre erst recht. Unter der Beschallung von Vuvuzelas und "Oben-bleiben"-Sprechchören haben wir uns auf eine kleine Treppe gerettet und darauf gewartet, dass die Straßen endlich wieder freigegeben werden. Das erklärt möglicherweise meinen leicht genervten Gesichtsausdruck. Da konnte der wunderschöne Regenbogen auch nicht mehr viel daran ändern.

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neue und allerbequemste Lieblingshose: Patrizia Pepe // Feinripp-Shirt: Denham // Jacke: h&m // Schuhe: Vintage


Wer übrigens in nächster Zeit einen Blick in das Schaufenster des WeSC-Stores in Stuttgart wirft, kriegt ein Bier oder so, wenn er mich erkennt. Zu den Fotos aber bald mehr!
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Dienstag, 24. August 2010

"Ich habe kein Bock auf Harfe spielen und singen und musizieren und auf einer Wolke herumgammeln"

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Als Christoph Schlingensief über der Inszenierung des Parsifal der Bayreuther Festspiele 2004 brütete, ließ er verlauten, dass ihn diese Arbeit wohl krank machen würde. Womöglich bekäme er Krebs davon.
Als sich diese dunkle Vorahnung 2008 bewahrheitete, sagte Schligensief der Krankheit öffentlich den Kampf an. Am 21. August, vor wenigen Tagen, hat er diesen verloren.

"Wenn dein Leben sich in eine Tragödie verwandelt, versuche, sie als Zuschauer zu betrachten", sagte Schlingensief in einem Interview kurz nach dem Ausbruch seines Krebsleidens. Schlingensief versuchte nicht nur, diese Tragödie als Außenstehenden zu betrachten, er setzte uns ins Publikum. In seinen folgenden Inszenierungen machte er die Krankheit zum heimlichen Hauptdarsteller, etwa in seine Inszenierung Kirche der Angst vor dem Fremden in mir auf der Ruhrtriennale 2008 in Duisburg: Das Bühnenbild, einem sakralen Raum ähnelnd, wurde dominiert von dem Röntgebild seiner Lunge - in einem Pappschrein angebracht. Daraus blickte auf der linken Seite eine große schwarze Fläche: Schlingensief wurde im Zuge einer Operation ein Lungenflügel entfernt.

Schon in Parsifal zitierte Schlingensief überdeutlich den großen Joseph Beuys und lies in Zeitraffer die Verwesung eines Hasen über eine große Leinwand laufen. Wie man dem toten Hasen Bilder erklärt - eine Perfomance Beuys' aus dem Jahre 1965 - neu interpretiert. Beuys sagte damals zu diesem Werk: "Für mich ist der Hase das Symbol der Inkarnation (...). Er gräbt sich ein, er gräbt sich einen Bau. Er inkaniert sich in die Erde, und das allein ist wichtig."
Schlingensief grub sich nicht ein. Ganz im Gegenteil: Er preschte mit seiner Krankheit in die Öffentlichkeit und ließ in Kirche der Angst vor dem Fremden in mir rufen: "Ja, zeig mal deine Wunde. Wer seine Wunde zeigt, wird geheilt. Wer sie verbirgt, wird nicht geheilt." Wieder einmal Beuys, der mit seiner Installation Zeige deine Wunde von 1975 Heilung durch Thematisierung propagandierte.
Schlingensief hat uns seine Wunden nicht nur gezeigt, er hat auch seine Angst mit der Öffentlichkeit geteilt. Im Dezember 2009 inszniert er in Zürich Sterben Lernen (Herr Andersen stirbt in 60 Minuten) und bietet dem Todgeweihten Hauptdarsteller ein Schnelldurchlauf durch die Philosophengeschichte, gemischt mit Chmeotherapie und lässt einen Priester das "Adventure des Sterbens" einläuten. Bittere Pillen, knallbunt und schrill angemalt, die er da schlucken lässt. Aber alles halb so wild, denn am Ende wird Herrn Andersen verkündet: "Du musst nicht sterben, wir hier sind im Theater."

Zwar war Schlingensief ein Meister der Bühne und Presse und Öffentlichkeit sein Publikum, aber die Realität folgt anderen Gesetzen als dem Theater. Sein unbändiger Lebenswille ist das beklemmende und erschütternde an dem Tod des Künstlers, der einst sagte: "ich habe kein Bock auf Himmel. ich habe kein Bock auf Harfe spielen und musizieren und irgendwo auf einer Wolke herumgammeln". Er wollte einfach noch nicht gehen.
Schlingensief hinterlässt mit 49 Jahren ein gewaltiges, komplexes und enorm vielseitiges Oeuvre. Sein neustes Projekt, ein Festpielhaus für Afrika konnte er nicht beenden. "Man will doch, dass etwas bleibt, wenn man nicht mehr da ist. Aber das ist eine Illusion. Es bleibt nichts", sagte Schlingensief einst. Ich hoffe sehr, dass er sich in diesem Punkt getäuscht hat.



Wem Schlingensief nicht vertraut ist, dem sei sein Hörspiel Rosebud (2002) wärmsten ans Herz gelegt, um sich einen kleinen Einblick ist seine Arbeit zu verschaffen. Allen anderen übrigens auch.

Sonntag, 22. August 2010

Spitzentanz

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Meine letzten Ballerinas habe ich 2003 in Sarasota gekauft, und war mir sicher, zum Schuljahresanfang die Erste und Einzige mit dem entzückenden Schühchen zu sein. Damit hatte ich mich allerdings ordentlich geschnitten. Bald mutierten alle Mädchen dank h&m und Co. zu vermeindlichen Prima-Ballerinas und meine so nach einem Sommer zu Staubfängern im Schrank. Seitdem waren diese Schuhe mein absolutes No-Go, da man sie letzendlich überall sah.

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Diesen Sommer habe ich mich trotzdem entschieden, mir neue zu zulegen. Da ich mehrmals in der Woche 8 Stunden im Laden stehe und bequeme, flache, leichte und trotzde halbwegs elegante Schuhe brauchte, müsste ich mit meiner Mode-Maxime brechen. Und ich bin garnicht so unangetan: Zwar werden diese Schuhe wohl nur Uni und Arbeitsstätte und den frühmorgenlichen Nachhauseweg vom Club sehen, aber dafür sind sie bestens geeignet.
Ich habe mich für das Wenn-schon-denn-schon-Modell aus sehr sehr weichem Schafsleder in slate grey von Bloch entschieden, damit sie mir nicht bis nächsten Sommer auseinander fallen.
Das Schuh-Label kommt ursprünglich aus dem Ballett-Geschäft und stattete bis vor kurzem nur echte Ballerinas mit Tanzschuhen aus.

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Schuhe: Bloch, Hemd mit Nietenbesatz: Costume National (boyfriend)

Dass der Trend durch ist, darüber müssen wir wohl nicht diskutieren.
Jetzt will ich von Euch hören: Ist das Schuhmodel Ballerina nur für echte Tänzerinnen auf der Bühne, oder auch für den Alltag geeignet? Tragt ihr noch diese Schühchen oder für euch ein No-Go? Was sind eure Alternativen?

Montag, 16. August 2010

Video killed the radio star

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Endlich habe ich es in die Simply Video Austellung im Kunstmuseum Stuttgart geschafft. 10 Werke, gut zusammengestellt, für manche braucht man aber ziemlich viel Geduld. Dabei waren neue Konzepte, die ich so noch nicht kannte und recht überraschend waren, was mich sehr gefreut hat. Der große William Kentridge war gleich mit zwei Werken vertreten, die auch zu den ästhetisch wertvollsten gehört hat. Eine schöne Sonntag-Nachmittag-Beschäftigung, bei dem miesen Wetter ganz wunderbar.

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Diana Theater: Delphine, 1999. Fünfteilige Videoinstallation, ohne Ton.

Delphine gleiten durch den Raum, an der Wand ein Taucher in einer mysteriösen Korallenwelt: Ein schönes, raumfüllendes Werk von Diana Theater, wenn auch ein bisschen zusammengestückelt durch die große Weltkugel, die blau schimmernd von 9 zusammengestellten Bildschirmen leuchtet. Wirkt ein bisschen wie Werbung für peta und artgeschützte Meeressäuger, soll es vielleicht auch sein.


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William Kentridge: What will come (has already come),2007. Videoprojektion, Tisch mit Zylinder. Musik: Dimitri Schostakowitsch, Micheli & Ruccione, Musik aus Äthiopien und Eritrea

Mit
what will come (has already come) hat mich Kentridge besonders durch die technische Ausführung beeindruckt. Auf eine weiße Scheibe wird ein abstrakter Zeichentrick-Film, der sich jedoch erst in dem verspiegelt Zylinder entzerrt und so eine logische Abfolge bildet und eine Geschichte erzählt. So wird aus einem unförmigen Tusche-Fleck etwa ein gallopierendes Pferd. Die Botschaft dahinter: Um Dinge zu erkennen, muss man den Blickwinkel wechseln – und nicht alles ergibt sich auf den ersten Blick: erst durch (Spiegel-)Reflektion eröffnet sich eine neue, deutlichere Wahrnehmung.


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Bjorn Melhus: Again & Again (The Borderer), 1998. Achtteilige Videoinstallation.

„I’m loving it“, säußelt die der Klon des Künstlers Björn Melhus immer wieder, um sich dann ein weiteres Mal in zwei Teile zu spalten. Die Worte, die er mit dem Mund formt, sind jedoch nicht seine eigenen, sonder eine Tele-Shopping-Sendung entnommen, die übertrieben lieblich und unerträglich begeistert ein Produkt anpreisen. In diesem Fall: den eigenen Klon. Ein sehr unterhaltsame, auf die Spitze getriebenes Werk über den Aberwitz televisionärer Konsumanpreisung – und verkauf. Denn so, nach Melhus, lässt sie anscheinend jeder Mist verkaufen.


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Peter Campus: mem, 1974/75. Closed-Circuit-Videoinstallation

Falsche Scheu bestraft die Arbeite mem mit kompletter Irritation: Nährt man sich der Installation nicht nah genug, bleibt sie nur eine leere Projektion an einer Wand, ein heller Streifen auf einer weißen Tapete. Und das soll Kunst sein? Ja. Denn tritt man an das Werk heran, erschrickt man fürchterlich vor dem großen Schatten, der plötzlich an der Wand auftaucht – und sich nach näherer Betrachtung als das eigene, stark verzerrte Abbild entpuppt. Das lässt unendlichen Raum für tiefsinnige Interpretation – und vor allem für minutenlanges Rumalbern vor der am Diaprojektor angeschlossenen Kamera. Einmal groß herauskommen, und dabei ein verstörendes, sich selbst fremdes Abbild präsentieren: Wunderbar.


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Yves Netzhammer: Die Anordnung zweier Gegenteile bei Erzeugung ihres Berührungsmaximums, 2005. Neunteilige Viedeoinstallation, Wandzeichnungen

Yves Netzhammer schafft eine Videoprojektion einer ganz eigenen Art. Komplett programmierte Figuren und Welten erscheinen an den bemalten Wänden, die an Crash-Test-Dummies erinnern, und ähnlich schwerelos – wie in Zeitlupe- durch die Räume fliegen und an Tische oder Wände knallen, oder einfach nur Seilspringen. Etwas verstörend, aber unglaublich bannend, so dass man sich nach Minuten fragt: Wieso schaue ich mir das schon seit Minuten an, obwohl nichts Neues passiert?


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Rike S.: Das perfekte Schulmädchen. Lebende Installation: Kleid: h&m // Kragen: COS // Schuhe: Vintage // Brosche: h&m

Freitag, 13. August 2010

A women's perfume tells more about her than her handwriting

...sagt Christian Dior. Ebenfalls und mindestens so aussagekräftig sind die liebsten Bücher, die manchmal einen genauso diffussen Eindruck oder ein unterschwelliges Gefühl hinterlassen, wie ein Duft. Nicht greifbar, eine verschwommene Erinnerung, ein kurzer Geistesblitz, ein vergänglicher Moment.

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William Goldmann - Die Brautprinzessin // Comme de Garcons - Series 1: Leaves TEA

"Das hier ist noch immer mein Lieblingsbuch" lautet der erste Satz. Den kann ich ohne weiteres unterschreiben. Ich habe diesen Schatz vor vielen Jahren gefunden und verehre ihn immernoch wie am ersten Tag. Wiliam Goldmann, der bekannte US-Drehbuchautor, verfasst hier eine traumhafte, heitere, nervenzerreißende Liebesgeschichte, irgendwo zwischen Märchen und Realität, und beruft sich dabei auf das Orginal eines "S.Morgenstern", das bis heute nicht so recht auftauchen wollte. Ein Buch fürs Leben. Ihr werdet es lieben. Campino sagte einst darüber: "da steht alles drin, was man über Liebe, Leidenschaft, Sehnsucht wissen muss. Wer dieses Buch nicht mag, ist nichts für mich". Und wer Campino nicht mag, dem sei noch das Urteil von Kritiker Frank Schorneck ans Herz gelegt: "Wer dieses Buch nicht mag, dem ist nicht mehr zu helfen".

Immernoch mein Lieblingsduft ist
Tea aus der Leaves-Serie von Comme der Garcons. Ähnlich berauschend und mitreißend öffnet er eine ganz eigene Welt, süß ohne kitschig zu sein, tiefgründig, spannend. Und sehr, sehr eigen. Duftnoten: Schwarzer Tee, Bergamottenzesten, Rosenblätter, Zedernholz, Mate-Tee. Macht - wohl schon aufgrund der Inhaltsstoffe - schlaflöse Nächte. Wie das Buch, wenn ihr erst einmal angefangen habt, zu lesen.



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Julia Zange - Die Anstalt der besseren Mädchen // Valentino - Rock'n Rose

Das Einzige, was hier an beiden Exemplaren deutlich in die Hose ging, ist die Namensgebung. Die Anstalt der besseren Mädchen klingt irgendwie nach einem Borderline-Treff für arme, unzufriedene Teenager. Ist es aber nicht: Julia Zange beschreibt hier die Geschichte von Loretta, die "so erwachsen ist wie Kate Moss", und in der Hipster-Peripherie von Berlin abhängt. Unselbständig bis zum geht-nicht-mehr, schreibt ihr Freund täglich to-do-Listen für die Mitte-Zwanzig-Jährige, die aber auch ohne weiteres 12 sein könnte. Ihr Kokon aus Naivität, Mode, Realitätsflucht und Kindlichkeit bröckelt, als sie schwanger wird. Post-prenatale Depression nennt man das, was Loretta dann einholt. Mit einem gehörigen Vorrat an Anti-Depressiva flüchtet sie aufs Land, um dort mit Gleichgesinnten auf einem malerischen Bauernhof dem Schicksal zu trotzden. Ihre beste Freundin dort nennt sie übrigens nur CK- weil sie wie ein Model auf den Großen Werbeplakaten des Designers aussieht.
Dieses Buch ist beklemmend nah dran an einer designten Hipster-Hölle, die Oberflächlichkeit als höchstes Gut zelebriert. "Die hohe Schule der Unterschwelligkeit. Dabei ziemlich ergreifend. Blue-Eyed-Soul" (Thomas Meinecke)

Rock'n Rose klingt nach Drogerie-Parfüm à la Avril Lavigne, also auch irgendwie nach Boderline-Treff unzufriedener Teenager, ist aber glücklicherweise nichts davon. Sehr Blumig, sehr naiv, aber auch ein bisschen bitter, ein bisschen tragisch. Mädchenhaft, aber wehe, man kratzt an der Oberfläche. Duftnoten: Rose, Maiglöckchen, Moschus, Iriszwurzel, Heliotrope, Bergamotte.



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James Joyce - Ulysses // Comme de Garcons - Series 3: Inscense AVIGNON

Ohne Worte. Mächtig, besitzergreifend, episch, komplex, kompliziert, auf ewig ein Rästel. Ähnlich schwer zu verdauen:
Avignon aus der Inscense-Serie von Comme de Garcons. Benebelnd durch den hohen Gehalt an Weihrauch, der einen komplett einhüllt. Dazu: Palisanderholz, Vanille, Kamille, Labdanum, Patchouli. Kein Duft für unbeschwerte Stunden, kein Buch zur reinen Unterhaltung. Prädikat: hochdramatisch.



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Mitch Albion - The five people you meet in heaven (englische Ausgabe) // Kenzo - Flower

"The only time we waste, is the time we spend thinking we are alone", ist wohl einer der Sätze, die sich seit diesem Buch in mein Gehirn eingebrannt haben. Ein selten beruhigendes Buch über das Leben und auch ein bisschen über das Sterben. Wieviel ersteres Wert ist, erfährt der alteEddie, als er auf unnatürliche Weise ums Leben kommt. Er wird während seiner Arbeit auf einem Freizeitpark recht dramatisch von einem Achterbahnwagen erschlagen. Klingt ziemlich komisch, ist es aber nicht. Überhaupt ist das Buch wenig komisch, aber sehr sehr tröstend. Denn Eddie trifft im Himmel auf fünf Menschen, deren Leben er direkt ider indirekt beinflusst hat und die er teilweise nicht mal persönlich kennt. Dieses Buch lehrt eins: Nichts unvollendet zurücklassen, weder Beziehungen noch Dinge. Klingt etwas platt, aber alle großen Wahrheiten sind einfach.

Flower by Kenzo ist mein Parfüm für schlechte Tage. Aufwachen mit Kopfweh, Albträume gehabt, verkatert oder traurig, was auch immer. Es beruhigt mich ungemein. Irgendwie erinnert es mich an den Duft von Lippenstift, den ich als kleines Mädchen meiner Mutter geklaut und mich damit möglichst damenhaft angemalt hat.
Ein richtig schöner Duft, ohne großes Drummherum. Mein ruhiger Klassiker. Duftnoten: Opoponax, Jasmin, Veilchen, Rose, Mochus.



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Hans Erich Nossack - Spirale // Givenchy - Ange ou Démon

Schwierig ist
Spirale, ein Buch über Bruchstücke eines Lebens, gebrochen wie in einem Kaleidoskop, voller Spiegelung und Täsuchung. Nie ist ganz klar, was jetzt Fiktion, und was nun wirklich so geschehen ist. Ein komplexer Roman, vielschichtig, das sich nicht einfach Lesen lässt. Viel arbeit für den Leser, aber es lohnt sich - wenn man sich mal damit angefreundet hat.

Ange ou Démon ist ein seltsamer Duft. Wie das Buch, mochte ich ihn zuerst garnicht. Sehr schwer, ein bisschen abstrakt, jede Duftnote lässt sich als einzelne herauslesen. Zusammenfügen müssen wir es aber schon selbst.
Zur Zeit mein Lieblingsduft, seine Duftnoten: Lilie, Orchidee, Eichenmoss, Safran, Thymian.



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Ernst Hemingway - A Moveable Feast // Comme de Garcons - 8 88

Paris in den 20 Jahren: Café au lait in kleinen Straßenkaffees, blühende Kunst und Kultur, die Metropole der Mode und des guten Weins. Hemingway und Paris - das war Liebe auf den ersten Blick. Goldene Zeiten für den jungen Schrifsteller und seine Frau, die sich schon bald mit der Pariser Bohéme anfreundeten und dem schönen Leben frönen, ohne jedoch dabei das wichtigste aus den Augen zu verlieten: Die große Liebe zum Schreiben. Das Buch beschreibt ziemlich genau die Zeistspanne, in der wir wohl alle gerne gelebt hätten. Edel, glamaourös und trotzdem frei und voller Lebenslust.

8 88 soll die molekulare Struktur von Safran beschreiben, des edlen Gewürz, dass die Basis für dieses schwere und edle Parfüm bildet. Es erinnert mich an lange Abendkleider und aufwendige Frisuren, an Damen mit Fächern an der Bar, Herren mit Fliege im Salon, an schwere Holzmöbel, leise Jazzmusik. Wenn ich es trage, fühle ich mich wie eine Grand Dame. Muss ja auch mal sein.
Duftnoten: Safran, Pfefferholz, Geranie, Kurkuma, Ambra.